Buchhaltung für EPUs: Bookamat

Eine Sache, die man als EPU nicht gerne macht (zumindest alle, die ich kenne), ist die Buchhaltung. Auch wenn man den ganzen “Rechnungskram” an einen Buchhalter auslagern könnte, so finde ich es für den alltäglichen Betrieb wichtig, die Finanzen im Blick zu haben und die Erfassung der Belege selbst zu übernehmen.

Eigentlich könnte man seine ganzen Einnahmen und Ausgaben auch in einer Excel-Tabelle erfassen. Aber das ist in vielerlei Hinsicht mühsam und unübersichtlich. Also soll eine Software her. Der Markt ist nicht klein, es gibt zahlreiche Software, die Kleinunternehmen damit unter die Arme greifen wollen, aber da gibt es gleich die ersten Fallstricke:

1. Die Software soll für Österreich geeignet sein
2. Das Ganze soll bitte auch am Mac laufen

Die einfache Lösung: eine Web Applikation. Auf dem österreichischen Markt gibt es hier 2 große Player: freefinance und bookamat

bookamat

Mit freefinance sind vielleicht Leute vom Fach zufrieden, für einen Halblaien ist das Interface eine (visuelle) Katastrophe, die ganze Applikation ist voll mit Fachbegriffen frisch aus dem Finanzamt.

freefinance interface

Dagegen ist Bookamat eine Offenbarung. Beim Interface sieht man, dass das jemand macht, der etwas von Webseiten versteht: Patrick Kranzlmüller und Axel Swoboda sind mit ihrer Agentur vonautomatisch vom Fach.

bookamat-neue-buchung

Ich verwende schon mehrere Jahre Bookamat und bei jedem Update sieht man, dass die beiden ihre Software selbst verwenden und immer dort schrauben, wo es noch etwas hakt. Kleines Beispiel aus dem Screenshot oben: Man legt mit der Auswahl des Steuerkontos fest, ob es sich um eine Eingabe oder Ausgabe handelt.

Bei freefinance z.B. muss man erst das richtige Formular aufrufen (also Einnahme oder Ausgabe), und bekommt dann das hier präsentiert:

freefinance-neue-buchung


Die Alarmglocken schrillen schon, wenn man die Hälfte des Bildschirms für Hilfetexte braucht. Bei den Zahlen im Dropdown vermute ich, dass es sich um die Kennzahlen des Finanzamts handelt. Das mag hilfreich sein, aber zeigt wie sehr man sich an der Finanz und nicht am Unternehmer orientiert.

bookamat-steuerkonten

Bookamat hingegen zeigt es auch an, aber dort, wo man sich aussucht, welche Konten man im Alltag überhaupt braucht.

Letztlich bleibt mir nur zu sagen: verwendet Bookamat! Es nimmt der Buchhaltung zwar nicht vollkommen den Schrecken, aber es macht sie verständlicher und erfreulicher. Und das ganze nur für 100 Euro im Jahr, inkl MwSt. (dh für alle die nicht unter die Kleinunternehmerregelung fallen nur 83,33 Euro an).

Little Snitch und Freewave

Inspiriert von der Anleitung von Freewave, die zeigt, wie man in einem unverschlüsselten WLAN (wie Freewave es an vielen Orten in ganz Österreich anbietet) dafür sorgen kann, dass nicht unabsichtlich Apps mit dem Internet sprechen, habe ich hier ein paar Anpassungen zusammengestellt, um das Gleiche mit SSH und SOCKS zu nutzen.

Wenn man Zugang zu einem Server im Internet per SSH hat (eigener Webserver, Uni-Account), kann man sich einfach eine sichere Verbindung (zumindest bis zu ebendiesem Server, aber es geht ja eigentlich nur darum die WLAN-Signale zu verschlüsseln) basteln.

Man startet ein Terminal-Fenster und gibt Folgendes ein:

ssh -D9999 username@mein.server

Mit dem Schalter -D<port> wird ein SOCKS-Proxy gestartet, der auf localhost:<port>, in diesem Fall auf localhost:9999, lauscht. Man lässt dann das Terminal-Fenster sowie die Verbindung so lange offen, solange man den Proxy verwenden will.

Dann konfiguriert man sein OSX so (in den Systemeinstellungen unter “Netzwerk”), dass es den SOCKS-Proxy verwendet:

socks-proxy

und letztlich passt man dann noch die Regeln an, wie sie in der Anleitung von Freewave gezeigt werden:

little-snitch-proxy

Der Unterschied besteht in der Regel für “Terminal”, die pppd und racoon ersetzt. Am einfachsten erstellt man die, indem man die Regel erstmal einfach weg lässt und die “alle ausgehenden”-Regel auf “Nachfragen” stellt. Dann das ssh Kommando ausführen, Little Snitch fragt nach, was es tun soll. Daraufhin erlaubt man die Verbindung für immer und stellt danach die “alle ausgehenden”-Regel wieder auf “Verbieten” zurück. (bei mir gibt es hier 2 Regeln, weil ich je nach Anwendungsfall 2 verschiedene Server verwende)

Übrigens: Ich fand die Bezeichnungen “Ohne VPN” und “Mit VPN” verwirrend, deswegen hab ich die bei mir “Potenziell Unsicher” bzw. “Vertrauenswürdig” genannt.

Insgesamt ist leider schade, dass mit einer solchen Konstruktion die ganzen Regeln, die man mehr oder weniger mühsam unter “Vertrauenswürdig” erstellt hat, nicht gelten, während man “Potenziell Unsicher” aktiviert hat: es geht einfach alles durch SSH, auch was man unter “Vertrauenswürdig” verboten hat.